Alchymia digitalis

Die Serie „Alchymia digitalis“ wurde ursprünglich 2018 für eine Ausstellung in der Barockabteilung des Kunstgewerbemuseums Berlin konzipiert und sie versucht die ersten experimentellen Schritte um dem Geheimnis der Porzellanherstellung auf die Spur zu kommen mit den heutigen technologischen Ansätzen zu ergründen und zu verbinden.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde an den europäischen Höfen intensiv nach der noch unbekannten Rezeptur für Porzellan gesucht. Diese Suche nach dem ‚weißen Gold‘ stimulierte eine angewandte naturwissenschaftliche Forschung, in der der Instrumente- und Maschinenbau wie auch chemisch-physikalisches Wissen auf völlig neue Weise miteinander verknüpft wurden.

Ähnlich dieser frühen interdisziplinären Praxis und im Sinne einer digitalen Alchemie – einer Alchymia digitalis – begegnen sich in den Artefakten der Serie AL-D die noch ungeahnten Qualitäten digitaler, algorithmisch-basierter Entwurfswerkzeuge mit dem taktilen und komplexen Eigenschaften des Materials Porzellan.

Dünne Wände wachsen zu ringartige, zentimeterdicken Strukturen ; die strenge schichtweise Ordnung reorganisiert sich plötzlich zu losen Schlaufen, die einem textilem Faserstrang ähnlich locker fallen. An den statischen Grenzen des Materials entstehen so komplexe Gefüge, die mit konventionellen keramischen Fertigungstechniken nicht zu bewerkstelligen sind.

Die Arbeit wurde im 2018 im Kunstgewerbemuseum Berlin im Rahmen der Ausstellungsreihe DesignViews gezeigt.

2020 war die Serie Teil der Ausstellung „Earth&Fire“ im Schloss Hollenegg for Design (Österreich). Aus diesem Anlass wurde die Serie überarbeitet, um weitere Objekte ergänzt und in der, für Porzellan so bedeutenden Farbkombination von Blau und Weiß hergestellt.


Alchymia digitalis

The series »Alchymia digitalis« originally was conceived to be exhibited within the baroque section of the Museum of Decorative Arts Berlin back in 2018 and it aims to reconect the early steps of Europe’s scientists and makers to recover the mystery of porcelain making with nowadays technological approaches.

At the beginning of the 18th century, the intense research that was carried out across European courts in order to find the recipe for porcelain, encouraged experimentation in the realm of the applied sciences and further the knowledge of chemistry and physics.

Similar to that interconnective praxis and in the sense of a digital alchemy – an Alchymia digitalis – the artefacts of the AL-D series aim to interlock the possibilities of digital and algorithm-based tools with the highly sensual and complex characteristics of porcelain.

Thin walls are growing into ring-like domains of centimeters of thickness; the strict layer-wise order suddenly reorganises into loosely loops behaving like textile fibers and always the emerging shapes challenging the material’s static rules – they remain unattainable with conventional techniques.

In 2018 the work was shown at the Muesum for Decorativ Arts Berlin (Kunstgewerbemuseum Berlin) as part of the exhibition series DesignViews.

In 2020, the series was part of the exhibition „Earth&Fire“ at Schloss Hollenegg for Design (Austria). On this occasion, the series was revised, extended with further objects and produced in the colour combination of blue and white, which is so iconic for porcelain.

Re-Edition von 2020 für die Ausstellung „Earth&Fire“ im Schloss Hollenegg für Design.
Re-Edition,  2020, for the exhibition „Earth&Fire“ at Schloss Hollenegg for Design.